Pferdeanhänger umgestürzt: Islandstute „Dama“ überlebt schweren Unfall auf der A7 bei Tarp - A7 in beiden Richtungen voll gesperrt
Anhänger hatte sich plötzlich vom Zugfahrzeug gelöst - Besitzer richtet Anhänger vor Eintreffen der Feuerwehr selbst wieder auf - Stute muss auf der Autobahn umgeladen werden
Datum: 04.08.2023 - 08:01 Uhr
Ort: Autobahn 7 zwischen Tarp und Schleswig / Schleswig-Holstein
/ Kreis Schleswig-Flensburg
Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft der Islandpferde in den Niederlanden ist am Freitagmorgen ein Gespann mit einem Pferdeanhänger auf der Autobahn 7 zwischen Tarp und Schuby in Richtung Süden verunfallt. Der Pferdebesitzer handelte nach dem Unfall sofort - allerdings musste die Autobahn aufgrund des Unfalls in beide Richtungen voll gesperrt werden.
Schon am frühen Morgen waren die Pferdebesitzer mit ihrem VW Tiguan und dem Pferdeanhänger auf der dänischen Insel Mors am Limfjord gestartet, um sich auf den Weg in die Niederlande zur Weltmeisterschaft der Islandpferde zu machen. Im Pferdeanhänger hinter dem Auto befand sich die Islandstute „Dama“, die an der Meisterschaft teilnehmen sollte. Auf der Autobahn 7 in Höhe Bollingstedt fand die Fahrt jedoch ein jähes Ende, denn auf gerader Strecke löste sich plötzlich der Anhänger vom Zugfahrzeug. Durch die ausgelöste Vollbremsung des Spezialtrailers geriet dieser ins Schlingern und kippte auf die Seite.
Die Autoinsassen verständigten sofort Polizei und Feuerwehr. Doch noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte handelte der Fahrer des Zugfahrzeuges selbst. Er brachte an seiner Anhängerkupplung eine Pferdelonge an, nutze die Leitplanke als Umlenkpunkt und richtete damit den Pferdeanhänger wieder auf.
„Als wir eintrafen, stand der Anhänger bereits wieder auf seinen Rädern auf dem Standstreifen“, berichtet Einsatzleiter Dennis Schmidt von der Freiwilligen Feuerwehr Tarp. Doch die Einsatzkräfte standen vor einem Problem: Denn der beschädigte Anhänger konnte seine Fahrt nicht fortsetzen. Das Tier wurde durch eine Tierärztin und einen Veterinär des Kreises in Augenschein genommen und untersucht. Da die Stute augenscheinlich nur leicht verletzt war entschieden sich die Verantwortlichen dafür, das Tier auf der Autobahn umzuladen. Dafür forderten sie ein Abschleppunternehmen an, das über einen Pferdeanhänger verfügt.
Nach dessen Eintreffen wurde die Autobahn sowohl in Richtung Süden als auch in Richtung Norden voll gesperrt. „Eine Vorsichtsmaßnahme“, wie Schmidt erklärt. „Wir wollten kein Risiko eingehen, falls das Pferd sich losreißt und über die Autobahn läuft“.
Nachdem der Verkehr gestoppt war, öffneten Besitzer und Einsatzkräfte die Klappe des zuvor durch die Feuerwehr stabilisierten Anhängers. Mit Halfter und Strick wurde Stute „Dama“, die sicher auf allen vier Läufen stand, problemlos über die Autobahn in den Ersatzanhänger umgeladen. Bereits nach wenigen Minuten konnte die Autobahn in Richtung Norden wieder freigegeben werden.
Mit dem Ersatzanhänger ging es für die Stute auf einen Pferdehof in der Nähe, wo sie sich von den Strapazen des Unfalls erholen soll. „Danach fahren wir wieder nach Hause“, kündigte der Pferdebesitzer an. Eine Weiterfahrt zu der Meisterschaft bedeute nach seinen Worten zu viel Stress für das Tier.
Mit einem Abschleppwagen wurde der Pferdeanhänger, der erst wenige Tage alt sein soll, schließlich abtransportiert. Warum dieser sich nach einer Fahrtstrecke von 250 Kilometern plötzlich von der Anhängerkupplung gelöst hatte ist bislang unklar.
Bilder sind honorarpflichtig zzgl. 7% MwSt. Alle Rechte nach Paragraf 2 UrhG vorbehalten.