NEWSID: 2509
Datum: 23.05.2023 - 22:06 Uhr | Schleswig-Holstein

Innerhalb von Minuten alles verloren: Liebevoll gepflegtes Reetdachhaus geht plötzlich in Flammen auf - Bewohner werden in letzter Minute von Nachbarn gerettet

Drei O-Töne mit Nachbarn - Haus stand bei Eintreffen der Feuerwehr schon lichterloh in Flammen - Historisches Gebäude brennt bis auf die Grundmauern nieder

Innerhalb von Minuten alles verloren: Liebevoll gepflegtes Reetdachhaus geht plötzlich in Flammen auf - Bewohner werden in letzter Minute von Nachbarn gerettet: Drei O-Töne mit Nachbarn - Haus stand bei Eintreffen der Feuerwehr schon lichterloh in Flammen - Historisches Gebäude brennt bis auf die Grundmauern nieder

Datum: 23.05.2023 - 22:06 Uhr
Ort: Süderdorf (bei Tellingstedt) / Schleswig-Holstein / Kreis Dithmarschen

Über Jahrzehnte hatten sie ihr prachtvolles Reetdachhaus in Süderdorf gehegt und gepflegt und wollten dort ihren Lebensabend verbringen - doch am Dienstagabend machte ein Großfeuer das Idyll eines Ehepaares in der Gemeinde mit 350 Einwohnern zu Nichte.
Das Drama in der Scheldorfer Straße nahm gegen 19.30 Uhr seinen Lauf. Die Bewohner, ein Ehepaar im Alter von 79 und 85 Jahren, hielten sich in ihrem Haus auf und waren nach Angaben von Nachbarn gerade dabei, ihr Abendessen zuzubereiten. Sie wunderten sich, dass plötzlich die Sicherungen herausflogen und das Haus stromlos war. 
Doch bevor sie überhaupt nach dem Grund schauen konnten, hämmerte es schon an der Tür. Denn die aufmerksamen Nachbarn in der Siedlung hatten den Grund schon von ihren Grundstücken aus sehen können. Zu diesem Zeitpunkt schlugen bereits die Flammen aus dem Dach des strohgedeckten, zweigeschossigen Hauses.
Sie halfen dem Ehepaar dabei, rechtzeitig ins Freie zu kommen und alarmierten die Feuerwehr. An der Rettung beteiligt war auch der Sohn von Nachbar Karl-Heinz Schuster. "Er hat geholfen, die gehbehinderte Frau aus dem Haus zu tragen", sagt Schuster.
Nach den ersten Notrufen wurde in der Rettungsleitstelle Großalarm für vier Freiwillige Feuerwehren aus der Umgebung ausgelöst. Auch Rettungswagen und Notarzt rückten zum Brandort aus. Als diese eintrafen, stand das Haus bereits lichterloh in Flammen. Eine Rettung der Bewohner wäre zu diesem Zeitpunkt schon kaum noch möglich gewesen.
Besonders tragisch für das Ehepaar: Durch die große Hitze ging auch das vor dem Haus geparkte Wohnmobil der Senioren sowie ihr in der Garage abgestelltes Auto in Flammen auf. Beide Fahrzeuge brannten beim Eintreffen der Feuerwehr ebenfalls lichterloh.
Aufgrund des Brandes musste auch Nachbarin Ursula Freter-Kleinke um ihr Haus bangen. Es steht direkt nebenan und ist ebenfalls reetgedeckt - es musste von den 100 Einsatzkräften mit einem massiven Wassereinsatz vor dem Übergreifen der Flammen geschützt werden. "Da geht die Angst schon mit", zeigte sich die Frau von dem Ausmaß des Brandes beeindruckt.
Als klar war, dass die Bewohner es mit Hilfe der Nachbarn rechtzeitig in Sicherheit geschafft hatten, konnten sich die Feuerwehrleute auf das Löschen des Hauses konzentrieren. Dies gestaltete sich schwierig, da das brennende Reet sowohl in das Haus fiel als auch auf den Boden vor dem Gebäude und dort einen zusätzlichen Flächenbrand verursachte.
Doch nicht nur bei den Bewohnern selbst sitzt der Schock über den verheerenden Brand, der ihr gesamtes Hab und Gut vernichtet hat, tief. In dem kleinen Ort kennt man sich. "Wir sind alle geschockt", beschreibt Anwohner Ben Schuster die Stimmung in der Straße.
Retten konnte die Feuerwehr das Anwesen trotz des schnellen Einsatzes der vielen Helfer nicht mehr. Schon während der Löscharbeiten stürzte der Dachstuhl in sich zusammen. Am Abend, als die Löscharbeiten noch in vollem Gange waren, standen dann nur noch die Grundmauern des Hauses. Um alle Glutnester ablöschen zu können, musste auch ein Bagger eingesetzt werden, der den Rest des Gebäudes teilweise dem Erdboden gleich machen musste. 
Das Ehepaar, dass durch das Feuer alles verloren hat, kann sich auch nach dem Brand auf seine Nachbarn verlassen: Diese beherbergen die beiden Senioren nun, bis sie wissen wie es für sie weitergeht.

© westkuesten-news.de / Florian Sprenger
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