Fast sechs Kilometer lange Ölspur auf dem Wasser: Nord-Ostsee Kanal bei Brunsbüttel voll gesperrt
Noch ist unklar, woher die Verschmutzung stammt - Sperrung des Kanals um weitere Ausbreitung zu verhindern - Havariekommando hat Einsatzleitung übernommen
Datum: 21.12.2022 - 14:02 Uhr
Ort: Brunsbüttel / Schleswig-Holstein
/ Kreis Dithmarschen
Eine ausgedehnte Ölverschmutzung sorgt derzeit auf dem Nord-Ostsee-Kanal bei Brunsbüttel sowohl für einen Großeinsatz von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk als auch für Probleme im Bereich der Schifffahrt.
Die Gewässerverunreinigung befindet sich zwischen dem Ölhafen Brunsbüttel und den Schleusen. Da die Gewässerverunreinigung auch die Schleusenkammern betrifft, hat die Verkehrszentrale Nord-Ostsee-Kanal am Dienstag um 7:30 Uhr die Sperrung der Schleusen veranlasst. Dies dient auch der Verhinderung einer weiteren Verteilung des Öls im Kanal.
Der Ölteppich soll bereits eine Länge von rund sechs Kilometern aufweisen.
Das Havariekommando hat am Vormittag auf Ersuchen des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) die Gesamteinsatzleitung übernommen.
Den Einwohnern Brunsbüttels wurden über die NINA-Warnapp informiert. Sie werden gebeten im Warnbereich Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten.
Das Havariekommando verschafft sich derzeit einen Überblick über die Menge und die Art des ausgetretenen Öls. Eine Analyse der Proben läuft. Derzeit zieht das Havariekommando weitere Einsatzkräfte im Bereich der Verschmutzung zusammen. Das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ sowie das Ölbekämpfungsschiff „Knechtsand“ werden zum Ereignisort beordert.
Bereits am Freitag, 16. Dezember, waren kleinere Mengen Öl auf dem Wasser aufgefallen. Seit dem Wochenende sind bereits Kräfte des LKN, der THW-Ortsverbände Meldorf, Kiel und Pinneberg sowie Einheiten der Feuerwehr Brunsbüttel vor Ort und haben Maßnahmen zur Bekämpfung der Verschmutzung eingeleitet. Seit heute ist zusätzlich der THW-Ortsverband Hamburg-Mitte im Einsatz. Landseitig wird Öl abgesaugt, in den Hafenbecken sind drei Mehrzweckarbeitsboote im Einsatz. Ölsperren, die eine weitere Ausbreitung des Öls verhindern sollen, sind ausgebracht.
Die Ursache der Verschmutzung ist derzeit nicht bekannt, die Wasserschutzpolizei ermittelt.
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