Unfalldrama kurz vor Weihnachten: Sattelzug gerät auf Gegenfahrbahn und rammt Familien-Van: Großeltern, Tochter und Enkelkinder teils schwer verletzt
Großvater (65) muss von Feuerwehr aus Auto geschnitten werden - Fahrerkabine von Lastzug reißt bei Aufprall ab - Van landet kopfüber in Graben
Datum: 12.12.2022 - 21:58 Uhr
Ort: Bundesstraße 201 bei Oster-Ohrstedt (nahe Husum) / Schleswig-Holstein
/ Kreis Nordfriesland
Wie durch ein Wunder haben alle Beteiligten dieses Unfalldrama nur wenige Tage vor Weihnachten überlebt: Denn nachdem am Montagabend der Fahrer eines Lastzuges auf der Bundesstraße 201 zwischen Husum und Schleswig auf die Gegenfahrbahn geraten war, rammte er einen Van, in dem neben den Großeltern und ihrer Tochter auch die beiden Enkelkinder saßen. Für die Rettungskräfte begann bei Temperaturen um minus zehn Grad ein Wettlauf gegen die Zeit, um die Verletzten zu retten.
Aus bislang ungeklärten Gründen soll der Fahrer des unbeladenen Lastwagens plötzlich auf die Gegenspur geraten sein, auf der die Familie mit ihrem Skoda-Van unterwegs war. Für den 65 Jahre alten Großvater am Steuer gab es keine Möglichkeit mehr, zu reagieren: Er prallte frontal in den Lastzug, kam von der Straße ab und überschlug sich, bevor der Wagen auf dem Dach im Graben liegenblieb. Auch der Lastzug kam nach der Kollision von der Straße ab. Dabei brach die Fahrerkabine des tonnenschweren Lastzuges ab und kippte nach vorne.
Unfallzeugen wählten sofort den Notruf und lösten damit einen Großeinsatz der Rettungskräfte aus, um die Verletzten bei eisigen Temperaturen von bis zu minus zehn Grad zu retten. Insgesamt sechs Rettungswagen, drei Notärzte und ein Rettungshubschrauber sowie drei Freiwillige Feuerwehren mit schwerem Bergungsgerät rückten auf die Bundesstraße aus.
Dort angekommen, mussten sie sowohl den Großvater aus dem Van der Familie als auch den Fahrer des Lastwagens aus seiner Kabine befreien. Alle anderen Verletzten, darunter auch die kleinen Kinder, konnten ohne schweres Gerät befreit werden.
Um den schwer verletzten Großvater möglichst schnell und schonend in eine Spezialklinik bringen zu können, landete der Rettungshubschrauber "Christoph 42" auf einem Feld direkt neben der Unfallstelle.
Die anderen Verletzten wurden mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser nach Heide, Schleswig und Flensburg gebracht. Glücklicherweise sollen die beiden kleinen Kinder im Alter von acht Monaten und drei Jahren sowie die 35 Jahre alte Mutter der beiden sowie die Großmutter nur leichte Verletzungen erlitten haben.
Noch in der Nacht sollte ein Sachverständiger die Arbeit aufnehmen, um zu rekonstruieren warum der ebenfalls schwer verletzte Lastwagenfahrer auf der Bundesstraße plötzlich in die Gegenfahrbahn geraten war.
Gleich nach dem Unfall sperrten Polizei und Feuerwehr die Bundesstraße 201 in beide Richtungen voll. Die Sperrung dauerte bis in die Nacht an.
Und auch wenn diesen Unfall alle Beteiligten überlebt haben, hinterlässt so ein Einsatz auch bei den ehrenamtlichen Rettungskräften deutliche Spuren - insbesondere so kurz vor Weihnachten. Daher werden sie sich in den kommenden Tagen noch einmal zusammensetzen und über den Unfall sprechen.
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