NEWSID: 2403
Datum: 30.10.2022 - 21:10 Uhr | Schleswig-Holstein

Schwerer Unfall im dichten Nebel: Säugling nach Kollision in Lebensgefahr - Rettungshubschrauber kann wegen Nebel nicht starten

Autofahrerin wollte auf Autobahn einbiegen und übersah im Nebel entgegenkommendes Auto - Insgesamt sechs Verletzte - Schwer verletzter Säugling (fünf Monate) muss mit Rettungswagen in Klinik gebracht werden

Schwerer Unfall im dichten Nebel: Säugling nach Kollision in Lebensgefahr - Rettungshubschrauber kann wegen Nebel nicht starten: Autofahrerin wollte auf Autobahn einbiegen und übersah im Nebel entgegenkommendes Auto - Insgesamt sechs Verletzte - Schwer verletzter Säugling (fünf Monate) muss mit Rettungswagen in Klinik gebracht werden

Datum: 30.10.2022 - 21:10 Uhr
Ort: B433 / Auffahrt zur Autobahn 7 bei Kaltenkirchen / Schleswig-Holstein / Kreis Segeberg

Die warmen und fast sommerlichen Temperaturen am Tage täuschen darüber hinweg, dass es eigentlich schon Herbst ist - und der hat bekanntermaßen einige Herausforderungen für Autofahrer auf Lager. Am Abend zog mit einem deutlichen Abfall der Temperaturen dichter Nebel in Schleswig-Holstein auf. Dieser war so dicht, dass nach einem schweren Autounfall der Rettungshubschrauber gar nicht erst starten konnte.
Eine 32 Jahre alte Mutter ist am Abend gegen 20 Uhr mit ihren beiden Kleinkindern (ein Jahr und fünf Monate alt) auf der Bundesstraße 433 unterwegs. In Höhe Kaltenkirchen wollen sie nach links auf die Autobahn 7 einbiegen. Doch im dichten Nebel passiert der jungen Mutter ein folgenschwerer Fehler: Aufgrund der Sichtbehinderung übersieht sie einen entgegenkommenden Mercedes, der mit drei Personen besetzt ist. Dessen Fahrerin, eine 18 Jahre alte Fahranfängerin, kann den Zusammenstoß mit dem Familienkombi nicht mehr verhindern. Noch im Kreuzungsbereich stoßen die beiden Autos zusammen und bleiben dort schwer beschädigt stehen.
Sofort wählen Zeugen den Notruf, woraufhin ein Großaufgebot an Rettungskräften und Feuerwehrleuten anrückt. Schon wenige Minuten nach dem Zusammenstoß gleicht die Unfallstelle einem Meer aus Blaulichtern. Doch schon die große Anzahl von Verletzten stellt die Retter vor eine Herausforderung. Da zunächst nicht genügend Rettungswagen verfügbar sind, wird ein Streifenwagen der Polizei kurzerhand für die Versorgung einer verletzten Frau genutzt, bis weitere Rettungswagen eintreffen.
Für die meisten der Unfallbeteiligten geht die Kollision glimpflich aus: Sowohl die drei Insassen des Mercedes als auch die Mutter und ihr einjähriges Kind werden nur leicht verletzt. Doch das mit gerade einmal fünf Monaten jüngste Opfer des schweren Nebelunfalls erleidet bei dem Unfall so schwere Verletzungen, das es in Lebensgefahr schwebt. Um den Säugling möglichst schnell und gleichzeitig schonend in eine Klinik zu fliegen, fordern die Einsatzkräfte einen Rettungshubschrauber an. Doch wenig später die Absage: Zu dicht ist der Nebel, der einzige nachtflugtaugliche Hubschrauber in Schleswig-Holstein kann gar nicht erst starten.
So muss das lebensbedrohlich verletzte Kind letztlich mit einem Rettungswagen in eine Klinik eingeliefert werden.
Auch für die Rettungskräfte, von denen viele selbst eine Familie und kleine Kinder haben, ist der schwere Unfall nördlich von Hamburg eine emotionale Herausforderung. "Wir sind zwar auf solche Situationen geschult, dennoch sind Unfälle mit Kindern immer eine schwierige Situation", sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Benjamin Hillmann.
Für die Rettungskräfte wird es ein langer Einsatz: Denn selbst nachdem alle Verletzten versorgt und auf dem Weg in die Krankenhäuser sind, bleiben die Helfer noch vor Ort. Die Polizei hat aufgrund der schweren Verletzungen des Kindes einen Sachverständigen angefordert, der den Unfallhergang rekonstruieren soll. Dafür sperren die Einsatzkräfte die Straße und leuchten die Unfallstelle aus.
Beide Autos sind nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit und müssen abgeschleppt werden. Und auch wenn sich der Nebel bei Kaltenkirchen am späten Abend wieder etwas lichtete, sind die Retter in Gedanken bei dem schwer verletzten Säugling. Alle Helfer hoffen, dass das Baby den Unfall überlebt.

© westkuesten-news.de / Florian Sprenger
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