Betrunkener Autofahrer biegt von Landstraße direkt auf Bahnstrecke ab und lässt Wagen im Gleisbett stehen
Mann (50) flüchtet zu Fuß und wird von Polizei gefasst - Atemalkoholtest ergibt Wert von 1,8 Promille - Bahnstrecke Neumünster-Flensburg über zwei Stunden voll gesperrt
Datum: 23.10.2022 - 00:05 Uhr
Ort: Eggebek bei Flensburg / Schleswig-Holstein
/ Kreis Schleswig-Flensburg
Ein alkoholisierter Autofahrer hat auf der Bahnstrecke Neumünster-Flensburg für eine mehr als gefährliche Situation gesorgt. In Höhe des Bahnübergangs „Quellental“ in Eggebek bei Flensburg war der Mann mit seinem Wagen einfach ins Gleisbett gefahren - und anschließend zu Fuß geflüchtet. Es ist wohl nur glücklichen Zufällen zu verdanken, dass es zu keinem Unfall mit einem Zug kam.
Die Meldung über das im Gleis stehende Auto erreichte die Bundespolizei gegen 20.20 Uhr am Samstagabend. Zeugen hatten den Opel, der aus Richtung Jerrishoe gekommen war, im Gleis stehen sehen und die Beamten alarmiert. Eine mehr als gefährliche Situation, da der dunkle Opel Insignia im Dunkeln auf der unbeleuchteten Bahnstrecke kaum zu erkennen war.
Ein aus Schweden kommender Nachtzug konnte noch rechtzeitig vor dem Hindernis eine Schnellbremsung einleiten. Verhindert wurde eine Kollision mit dem Zug auch dadurch, dass der Wagen nur auf einem Gleisstrang stand. Die Reisenden im Zug blieben unverletzt.
Sofort machten sich mehrere Streifenwagen der Polizei auf den Weg zu dem beschrankten Bahnübergang in der Straße „Am Bahnerwald“.
Der aus Polen stammende Fahrer des Opel war zwischenzeitlich zu Fuß vom Unfallort geflüchtet Eine Streifenwagenbesatzung der Polizei konnte ihn aber im Nahbereich stellen.
Die Beamten führten bei dem Mann einen Atemalkoholtest durch. Dieser ergab einen Wert von 1,8 Promille. Der Unfallfahrer wurde durch die Beamten mit auf die Dienststelle genommen, wo ihm noch am Abend eine Blutprobe entnommen wurde.
Währenddessen liefen an der voll gesperrten Bahnstrecke die Bergungsarbeiten an.
Ein aus Richtung Tarp kommender Regionalexpress konnte die Unfallstelle noch in Schrittgeschwindigkeit passieren.
Anschließend machte sich ein Abschleppdienst daran, den Wagen aus dem Gleis zu bergen. Diese Arbeiten gestalteten sich aufwändig, da der Bergungsdienst aufgrund der Oberleitung das Fahrzeug nicht mit einem Kran aus dem Gleisbett gehoben werden konnte. Stattdessen musste der Opel vorsichtig mit einer Seilwinde von den Schienen gezogen werden, um keine Schäden am Gleisbett zu verursachen.
Erst nach 22.30 Uhr konnte die zweigleisige Strecke wieder freigegeben werden. Schäden an den Gleisen wurden nicht festgestellt.
Einen Überblick über die ausgefallenen und verspäteten Zugverbindungen hatte die Bundespolizei am Samstagabend noch nicht.
Den betrunkenen Unglücksfahrer erwartet nun eine Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Trunkenheit im Straßenverkehr.
Während der Arbeiten an der Unfallstelle war auch die Straße „Am Bahnerwald“ in beiden Richtungen voll gesperrt.
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