Über 16.000 Flensburger müssen Häuser verlassen: Auf Sportplatz gefundene Weltkriegsbombe wird entschärft

Datum: 08.05.2021 - 14:09 Uhr
Ort: Flensburg / Schleswig-Holstein / Flensburg

Auf den Tag genau 76 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs wird heute in Flensburg ein Blindgänger entschärft. Die Folge: Mehr als 16.000 Flensburgerinnen und Flensburger müssen in einem Radius von bis zu 1.000 Metern ihre Wohnungen verlassen.
Die 250kg-Fliegerbombe war bereits im März bei Bauarbeiten auf einem Spotzplatz gefunden worden, wo eine neue Zaunanlage errichtet werden sollte. 
Doch zu diesem Zeitpunkt lag die Corona-Inzidenz in Flensburg noch bei rund 100 - Und um keine zusätzlichen Infektionsfälle durch die Evakuierung der Menschen zu verursachen, wurde die Entschärfung mehrmals verschoben.
Seit heute morgen um 9 Uhr waren über 16.000 Flensburger und damit fast jeder fünfte Einwohner aufgefordert, das betroffene Gebiet bis 11.30 Uhr zu verlassen. Um der Wichtigkeit der Evakuierung Nachdruck zu verleihen, fuhr die Polizei unter anderem mit Lautsprecherwagen durch die Straßen und informierte die Bürger.
Ein nahe der Fundstelle des Blindgängers befindliches Krankenhaus musste zwar nicht evakuiert werden, Patienten wurden jedoch in andere Zimmer verlegt, die weiter abseits des Blindgängers liegen. Zudem wurden die Fenster einer Gebäudeseite mit Holzplatten gesichert, falls die Bombe während der Entschärfung explodieren sollte.
Die Polizei rechnet damit, dass die Entschärfung bis in den Abend andauern könnte. Erst nach der erfolgreichen Unschädlichmachung der Bombe können die Anwohner in ihre Häuser zurückkehren.
Es handelt sich um die erste Entschärfung in Flensburg seit 50 Jahren und um die größte Evakuierung in Schleswig-Holstein seit dem zweiten Weltkrieg.