Dummer-Jungen-Streich mit Schreckschusspistole endet für Stute "Jumpy" mit unfreiwilligem Bad im tiefen Wassergraben: Feuerwehr muss verängstigstes Tier retten
O-Töne mit Pferdebesitzer, Pferdehof-Mitarbeiterin und Feuerwehr - Stute hatte sich auf Koppel von Gnadenhof nach Schuss aus Schreckschusspistole erschrocken, hatte Zaun durchbrochen und war im Wassergraben gelandet - Feuerwehr kann Tier unverletzt retten
Datum: 17.10.2020 - 20:07 Uhr
Ort: Brunsbüttel / Schleswig-Holstein
/ Kreis Dithmarschen
Ein Bad im Schlamm soll ja bekanntlich gut für die Haut sein - doch ob die betagte Schimmelstute "Jumpy" aus Brunsbüttel dies nach ihrem unfreiwilligen Bad in einem Wassergraben auch so sieht?
Die Stute, die von ihrem Besitzer vor geraumer Zeit auf einer Art Gnadenhof untergebracht wurde und dort ihr "Rentnerleben" in Ruhe genießen sollte, wurde am Nachmittag durch einen lauten Knall - vermutlich Schüsse aus einer Schreckschusspistole - derart erschreckt, dass selbst ihre große Lebenserfahrung und ihr eigentlich ruhiges Wesen nicht verhindern konnte, dass die durchging. Die völlig aufgebrachte Stute durchbrach den mit Strom gesicherten Koppelzaun, eine Hecke und rutschte schließlich einen rund vier Meter hohen Abhang hinunter. Erst im schlammigen, kalten Wassergraben kam die Stute wieder zum Stehen und zur Besinnung.
Für die Mitarbeiter des direkt angrenzenden Pferdehofes war sofort klar, dass sie das Tier nicht alleine befreien konnten - daher alarmierten sie die Feuerwehr. Die kam sofort - mit 15 Einsatzkräften, davon zwei, die selbst Pferde halten und sich deshalb gut mit den Tieren auskennen.
Mit Überlebensanzügen und Wathosen machten sich die Feuerwehrleute sofort auf dem Weg zu dem Tier ins Wasser. Sie sicherten den Kopf mit einer Leine am Halfter und verhinderten so ein Abrutschen oder Untergehen der "alten Dame". Durch gutes Zureden, streicheln und tätscheln gelang es ihnen sogar, die Stute zu beruhigen, sodass diese ihre Kräfte für die Rettung sammeln konnte.
Mit weiteren Leinen gelang es den Einsatzkräften nach und nach, das Pferd weiter an eine Stelle der Böschung zu bewegen, an dem eine Rettung aus eigener Kraft möglich erschien - doch trotz allem guten Zureden und Ziehen an den Leinen weigerte sich "Jumpy" zunächst standhaft, selbst aus dem Wassergraben die Böschung hinaufzuklettern. Der Besitzer der Stute, Bernd Mensing, versuchte auch sein Tier mit einer Karotte anzulocken - doch auch die beliebte Leckerei konnte seine Stute zunächst nicht überreden.
Einsatzleiter Lars Paulsen bereitete derweil schon einen "Plan B" für die Rettung vor und ließ von einer anderen Feuerwache ein Kranfahrzeug anrücken, um die Schimmelstute notfalls aus dem Graben heben zu können.
Doch kaum war das Kranfahrzeug in Stellung gebracht, überlegte es sich "Jumpy" dann doch nochmal anders: Anstatt eines "Fluges" am Kranseil kraxelte die Stute dann plötzlich auf wackeligen Beinen doch den Abhang hinauf. Oben angekommen fiel die Anspannung bei den Einsatzkräften und Pferdebesitzer Mensing sichtlich. Alle waren erleichtert, dass "Jumpy" ihr unfreiwilliges Bad offensichtlich unbeschadet überstanden hatte - nur eine Dusche und einen kurzen Check des Tierarztes musste die Stute noch über sich ergehen lassen, bevor sie in den warmen Stall gebracht wurde.
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