Trotz Sommerferien und Hauptsaison: Bis zu 40 Prozent weniger Gäste - Lieblingsinsel der Deutschen wirkt vielerorts wie ausgestorben
9 O-Töne u.a. mit Künstler Tim Toupet, Gastronomen und Touristen - Gastronomen schimpfen über politisch gewollte Veränderungen an der Play de Palma - Kaum Gäste in Restaurants und Bars
Datum: 02.08.2019 - 05:00 Uhr
Ort: Mallorca - Playa de Palma / Spanien
/ Mallorca
Sommerferienzeit in Deutschland - Noch haben alle Bundesländer Ferien und täglich heben von den Flughäfen zahlreiche Flieger in Richtung des „17. Bundeslandes“ und der Lieblingsinsel der Deutschen ab. Doch wer nun denkt, dass in den Straßen Mallorcas ein buntes Treiben herrscht, sich Menschen tummeln und in Kneipen, Bars und Restaurants wohl kaum noch ein Sitzplatz zu bekommen sei irrt sich gewaltig: Viele Straßen wirken fast wie ausgestorben, Partymeilen stark eingekürzt und auch die Strände wirken viel leerer. „Überall sind Sommerferien - aber hier merkt man nichts davon“, bringt es Urlauber Kevin Wischki auf den Punkt. Die Hauptursache für dieses Dilemma mit geschätzten bis zu 40 Prozent weniger Gästen sehen Gastronomen, Kneipiers und auch Künstler in den von der mallorquinischen Regierung durchgesetzten Veränderungen. Diese will weg vom Image der „Sauf- und Partyinsel“, hin zu hochwertigen Feriendomizilen für zahlungskräftige Gäste.
Das Ergebnis sind - je nach Ort - 20 bis 40 Prozent weniger Gäste. Während noch vor wenigen Jahren an der Playa de Palma mittags keine Liege mehr am Strand zu ergattern war herrscht dort in diesem Jahr fast gähnende Leere.
Auch der bekannte Mallorca-Künstler „Tim Toupet“ sieht die Entwicklung kritisch. „Man soll die Menschen hier doch ruhig feiern lassen - die sind ein sehr großer Umsatzfaktor und lassen viel Geld auf der Insel“.
Auch die Urlauber am „Ballermann“ zeigen sich enttäuscht vom Partyangebot: „Wir hatten uns deutlich mehr erhofft - hier ist nicht viel los“.
Viele vermuten, dass die vermehrte Anzahl von Familien als Urlaubsgäste hauptsächlich die All-Inclusive-Angebote der Hotels nutzen - was für die Gastwirte außerhalb der „Bettenburgen“, die den „Mallorca-Kult“ ausmachen, zu einer Existenzbedrohung werden könnte.
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